Ein Hochteich aus HD-PE – Teil 2
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Patrick Tschumi
- Neues bei koikichi.ch
- 07.12.2022
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Weiter im Takt. Nach den ganzen Vorbereitungsarbeiten geht’s ans Eingemachte. Der Zusammenbau der Teichwände und des Bodens steht an. Zudem muss alles verschweisst und die Wände verstärkt werden. Die Installation des Skimmers, Belüftung, Rückläufe sowie ein wenig Technik. Nicht zuletzt freuen wir uns schon jetzt darauf, die Koi einziehen zu lassen und sie prächtig mit hochwertigem Koifutter zu verwöhnen. Bis dahin gibt es aber noch einiges zu tun.
Die Bodenplatte
Die Bodenplatte besteht aus 10mm PE-Platten. Wir haben uns entschieden diese auf 3.8x3.8m zuzuschneiden. In der Mitte wurde mit der Oberfräse ein Loch gefräst da dort später der Bodenablauf eingeschweisst wird. Aufgrund der Abmessungen besteht die Bodenplatte aus zwei Teilen. Diese haben wir hier mit Klebeband zusammengeklebt damit nichts verrutscht. Die beiden Enden der Platten sind beidseitig angefast, da sie später auch zusammengeschweisst werden.
Die beiden Platten wurden zuerst mit einer doppelten V-Naht zusammengeschweisst. Dafür musste die Bodenplatte einmal gewendet werden. Was für ein Akt, aber zu viert ging es dann trotzdem besser als erwartet. Danach wurde die Bodenplatte ausgerichtet und mit dem Bodenablauf verschweisst. Nach einer kurzen Pause wurden dann die Schweissnähte sowie der überstehende Rand des Bodenablaufs, bündig gehobelt, so, dass keine überstehenden Kanten mehr vorhanden sind.
Die Wände
Als nächstes gilt es die Wände zu stellen. Aufgrund des Gewichts ist hier ein wenig Technik und das ein oder andere Hilfsmittel gefragt. Genau genommen ist nicht mal das Gewicht das Hauptproblem bei grossen PE Platten. Das Problem ist eher, dass die Platten flexibel sind, je wärmer desto mehr. Dazu kommt die Grösse, welche dann schnell dazu führt, dass die Platte Wind fängt.
Mit den Wänden geht es relativ schnell. Die aufwändigste Arbeit dabei ist das Ausrichten und danach das Heften. Zwei Wände stehen und schon sieht es nach etwas aus.
Falls ihr selbst mal PE schweissen möchtet, nebst dem Extruder benötigt ihr einen Hefter. Damit werden die beiden Teile schon mal erhitzt und fixiert. Das ist jedoch noch keine wirklich belastbare Verbindung. Dies dient lediglich dazu, dass alles an Ort und Stelle bleibt, wenn man mit dem Extruder alles verschweisst. Um das PE zu Heften und zu schweissen, muss die Oberfläche im Bereich der Schweissnaht entsprechend vorbereitet werden. Diese muss gereinigt sein. Zudem muss die Oxidschicht entfernt werden. Dafür gibt es spezielle Schaber. Im nächsten Bild seht ihr wie das aussehen kann.
Das Tageswerk ist vollbracht. Bodenplatte und Wände sind miteinander verschweisst. Alle Stabilisierungsrohre sind drin.
Praktischerweise konnten wir auch hier auf die Unterstützung von Stefan zurückgreifen. Wenn ihr mal einen PE Spezialisten braucht, dann seid ihr bei Stefan (Schranikoi) an der richtigen Adresse.
Die Belüftung darf natürlich nicht fehlen. Wir haben hier eine Japan-Belüfterstange nach Mass gefertigt und die entsprechenden Halterungen aus PE an die Wand geschweisst.
Hier im Bild sieht man, wie die Rückläufe sowie die Zuleitung der Belüftung eingeschweisst wurden.
Hier sieht man schlussendlich den Überlauf, welcher aus einem 63mm Rohr gefertigt wurde sowie den künftigen Skimmer mit einem 110mm Rohr.
Rund um das Becken wurden die Stahl-Rohre miteinander verschweisst.
Danach wurde die Aussenwand mit EPS Isoliert und die Zwischenräume anschliessend ausgeschäumt. Oben sieht man den Rand, welcher ebenfalls angeschweisst wurde. Zudem wurde in den Ecken ein 50mm 4-Kant Rohr zur Stabilisierung und späteren Auflagefläche der Deckwände eingeschweisst.
Hier sieht man wie schliesslich eine Aussenwand drauf kommt. Die besondere Schwierigkeit hierbei war die Durchführung der vier Rohre. Anschliessend wurden die Durchführungen sowie die untere und obere Kante verschweisst.
Uuuuund die nächste Wand. Das macht richtig Freude zu sehen, wie das Becken Gestalt annimmt.
Nun, wie schneidet man ein 160mm PE Rohr im Dreck? Richtig! Man nimmt die Motorsäge. Alles andere ist Zeitverschwendung.
Da es sich um eine gepumpte Anlage handelt, wird die Pumpe direkt an Bodenablauf und Skimmer angeschlossen. Entsprechend wird hier der Pumpenschacht geschalt und später betoniert. Im Bild sieht man die Schalung, später wird hier der Beton eingefüllt. In der Mitte fehlen noch ein paar Verstrebungen, damit die Wände nicht eingedrückt werden.
Im nächsten Bild sieht man den fertig betonierten Schacht. Hier ist auch bereits die Oase Titanium 51'000 angeschlossen sowie der Skimmer mit dem Kugelhan. Vor der Pumpe ist ein VDL Zugschieber sowie eine Verschraubung, dies ermöglicht die Pumpe zu Wartungszwecken abzuhängen. Die VDL Zugschieber haben den entscheidenden Vorteil, dass die einzelnen Teile wie auch die Dichtung ersetzt werden können. Andere Zugschieber müssen komplett getauscht werden.
Anschliessend wird der Trommelfilter auf einem entsprechenden Podest in Stellung gebracht. Hier ist ein wenig speziell, dass die Anlage gepumpt betrieben wird. Dies ist aus dem Grund so, da somit der Wasserstand im Becken variabel gehalten werden kann. Dies ist für die Zucht unabdingbar. Jedem Hobbyisten empfehlen wir beim Teichbau wenn immer möglich, die Anlage in Schwerkraft zu betreiben. Dies ist sicherer und auch Energieeffizienter.Von der Baugrösse her haben wir hier einen Inazuma ITF-80 gewählt, damit wir hier gepumpt die gewünschten 30m³/h durch bekommen. Somit wird das Becken pro Stunde 2x umgewälzt.
Mit dem Prachtstück hier schliessen wir diesen Teil der Baudokumentation ab. Beim nächsten Teil schliessen wir das Gerät an und nehmen die Anlage in Betrieb.
Bald geht es weiter mit Teil 3.
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Dein koikichi.ch Team.