Laichzeit bei Koi: Tipps zu Pflege, Teichmanagement & Laichbürsten
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Patrick Tschumi
- Koi
- 25.05.2025
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Die Laichzeit bei Koi-Karpfen ist ein spektakuläres Naturereignis – aber auch eine Phase, in der Teichbesitzer gut vorbereitet sein sollten. In diesem Artikel erfährst du, wann Koi ablaichen, wie du mit Laichbürsten die Eiablage kontrollieren kannst, warum nach dem Ablaichen nicht gefüttert werden sollte, und wie du deine Fische mit gezieltem Teichmanagement – inklusive Aufsalzen und Wasserwertkontrolle – optimal unterstützt.
Wann ist die Laichzeit bei Koi-Karpfen?
Die Laichzeit der Koi-Karpfen beginnt meist im späten Frühling, sobald die Wassertemperaturen konstant bei 18 bis 22 Grad Celsius liegen und es länger hell ist. In mitteleuropäischen Teichen ist das meist im Mai oder Juni der Fall. Die exakte Zeit kann jedoch je nach Region und Wetterlage variieren. Wichtig ist, dass das Wasser mehrere Tage hintereinander warm bleibt.
Wie läuft das Laichen bei Koi-Karpfen ab?
Wenn das Weibchen laichbereit ist, beginnt das Männchen das Weibchen zu treiben: Es verfolgt das Weibchen, stupst es an den Bauch und treibt es zur Eiablage. Dieses Verhalten ist oft sehr hektisch und kann zu wilden Szenen im Teich führen. Die Eier werden dann an Pflanzen oder anderen Substraten, wie z.B. Laichbürsten, im Wasser abgelegt und direkt vom Männchen befruchtet.
Verletzungsrisiko während der Laichzeit
Die intensive Fortpflanzung geht mit hohem Stress und Verletzungsrisiken einher. Besonders Weibchen werden oft in flache Uferzonen gedrängt, wo sie sich an Steinen oder scharfkantigen Objekten verletzen können. Achte darauf, deinen Teich laichsicher zu gestalten und scharfe Kanten oder Hindernisse zu entfernen.
Laichbürsten als Laichsubstrat im Koi-Teich
Eine bewährte Methode zur Kontrolle der Eiablage ist der Einsatz von Laichbürsten. Dabei handelt es sich um bürstenartige Substrate aus weichen Kunststofffasern, die im Wasser befestigt werden. Sie bieten eine optimale Ablagefläche für die Eier und simulieren natürliche Laichplätze.
Vorteile von Laichbürsten:
- Koi legen gezielt ihre Eier dort ab
- Leichtere Kontrolle der Fortpflanzung
- Entfernung möglicher Übermenge an Eiern
- Vermeidung starker Wasserbelastung durch verpilzte, unbefruchtete Eier
Nach dem Laichen können die Bürsten entfernt und gereinigt oder zur gezielten Aufzucht in ein separates Becken überführt werden.
Teichmanagement nach der Laichzeit bei Koi-Karpfen
1. Kein Füttern in den ersten Tagen
Die Fische sind nach dem Laichen sehr gestresst. Das Wasser ist stark belastet. Eine sofortige Fütterung belastet das Wasser und die Fische weiter. Warte mindestens fünf bis sieben Tage mit der ersten Fütterung.
2. Wasserwerte kontrollieren & Wasserwechsel
Die Wasserqualität kann sich nach dem Ablaichen drastisch verschlechtern. Achte besonders auf:
- Ammonium/Ammoniak (NH4/NH3)
- Nitrit (NO2)
- Sauerstoffgehalt
- pH-Wert
Laichrückstände und organisches Material führen oft zu kurzfristigen Schadstoffspitzen (Ammonium/Nitrit).
Führe über die folgenden Tage mehrere Wasserwechsel von 20% durch. Oft wird das Ganze durch Schaum durch das ganze Eiweiss im Wasser begleitet. Je nach Menge kann das Wasser dann auch übel riechen.
3. Teich salzen zur Unterstützung
Eine leichte Aufsalzung des Teiches auf 0.1% (1 kg Salz pro 1'000 Liter) kann helfen, den Stresspegel der Fische zu senken. Das Salz stabilisiert die Schleimhaut und unterstützt die Regeneration kleinerer Wunden. Verwende unbedingt jodfreies Salz.
4. Koi auf Verletzungen überprüfen
Typische Symptome nach der Laichzeit:
- Rote Stellen oder Abschürfungen an den Flanken
- Apathisches Verhalten
- Scheuern an Teichwänden
Kleinere Blessuren heilen meist selbständig. Bei auffälligen Veränderungen z.B. abstehende & entzündete Schuppen kann eine Entfernung und Behandlung mit Antiseptika erforderlich sein.
Was tun mit dem Laich?
Wenn du keine gezielte Nachzucht planst & weisst wohin mit den vielen kleinen Koi, empfiehlt es sich, die Eier zu entfernen. Laichbürsten sind hier von Vorteil, da sie einfach entnommen werden können. Bleiben sie im Teich, verpilzen viele unbefruchtete Eier und können die Wasserwerte verschlechtern. Einige Jungfische werden sich trotz allem durchsetzen, werden aber häufig von den Alttieren gefressen.
FAQ zur Laichzeit bei Koi-Karpfen
Wann ist die Laichzeit bei Koi?
Ab Mai und Juni, bei Wassertemperaturen von 18 bis 22 °C und wenn die Tage länger werden.
Was bringt das Aufsalzen nach dem Ablaichen?
Es senkt den Stress und unterstützt die Heilung kleinerer Verletzungen. Zudem maskiert es hohe Nitritkonzentrationen.
Was sind Laichbürsten und wie funktionieren sie?
Laichbürsten sind künstliche Substrate zur Eiablage. Sie werden für einige Tage in den Teich gehängt und können danach samt Eiern entfernt werden.
Soll man nach dem Laichen sofort füttern?
Nein, warte mindestens fünf bis sieben Tage abhängig von der Wasserqualität.
Fazit
Die Laichzeit bei Koi-Karpfen ist ein natürliches, aber herausforderndes Ereignis. Mit der richtigen Vorbereitung – von der Einrichtung mit Laichbürsten bis hin zum gezielten Teichmanagement danach – kannst du deinen Fischen helfen, diese Phase gesund zu überstehen. Achte auf Wasserwerte, salze bei Bedarf auf und beobachte deine Tiere aufmerksam. So legst du den Grundstein für einen gesunden Koi-Bestand und vielleicht auch für den ersten eigenen Nachwuchs im Teich.
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