Unsere Koizucht 2022

Unsere Koizucht 2022
Sali Zäme. Diesmal geht es um ein Herzensprojekt, unsere Koizucht. In diesem Blog erfahrt ihr, was und wie wir dieses Jahr gezüchtet haben und worauf dabei zu achten ist. Eins können wir euch versprechen, Koizucht oder Fischzucht im Allgemeinen ist mit viel Arbeit verbunden. Umso mehr Freude haben wir, wenn die Arbeit Früchte trägt.

Das Setup

Dieses Jahr sind wir mit einem neuen Setup gestartet. Das Becken ist neu und die Einhängenetze ebenso. Die Netze sind 1.6x1.6m und haben eine Tiefe von 1.3m. Diese sind wie im Bild ersichtlich, an vierkant Hohlprofilen aus Edelstahl befestigt.

Becken mit drei feinmaschigen Einhängenetzen

Der Zeitpunkt

Wenn man so wie wir, konventionell züchtet, dh. ohne Hypophysen zur Auslösung der Ovulation, dann ist die erste Schwierigkeit, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Ist man zu früh, so läuft man Gefahr, dass sich die Koi nach dem Umsetzen ins Becken in dem sie laichen sollen zu gut einleben und nichts passiert. Ist man zu spät, so läuft man Gefahr, dass der Laichvorgang bereits im Teich stattfindet, was dann zu einer Zufallszucht und zumeist unbrauchbaren Resultaten führt. Wenn man kann, ist es daher auch von Vorteil, wenn Weibchen von Männchen getrennt gehalten werden. Aber auch dann, kann in einigen Fällen ein Ablaichen stattfinden. Daher gilt: Timing is key.

Die Verpaarung

Dieses Jahr haben wir drei Verpaarungen angesetzt:

  1. Benigoi x Karashi
  2. Doits Karashi x Karashi
  3. Orenji Karashi x Karashi

Zwei davon (2 & 3) wurden testhalber angesetzt, da mit den Weibchen bisher noch nie gezüchtet wurde. Es war ebenso unklar, ob dies klappt und wie die Qualität ist. Weiter gab es auch bei den Männchen ein Wechsel, daher waren wir wirklich sehr gespannt auf die Resultate. Abgelaicht haben alle drei Verpaarungen. Die Verpaarungen 1 & 3 haben sehr gut funktioniert. Verpaarung 2 war weniger gut. Die Gründe, dass Verpaarung 2 weniger gut funktioniert hat, können vielfältig sein. Dies kann mit der Genetik der Elterntiere zu tun haben, mit dem Alter des Weibchens welches erst 3 Jahre alt ist oder vielen anderen Dingen. Wir werden daher die Verpaarung nächstes Jahr erneut ansetzen und schauen, ob es eine Verbesserung gibt.

Die Aufzucht

Nach dem die Koi Abgelaicht haben dauert es 60-80 Tagesgrade (dh. bei 20°C 3-4 Tage) bis die kleinen Koi schlüpfen. Im Bild unten sieht man die Eier nach dem Ablaichen.

Koi Laich (Eier) in der Laichbürste

Nach dem die kleinen Koi geschlüpft sind, ernähren sie sich noch vom Eidotter. Dies ist jedoch eine sehr kurze Phase von 1-2 Tagen je nach Temperatur. Danach ist es wichtig, zügig mit dem Füttern zu beginnen. Wir verwenden dazu frisch geschlüpfte Artemia wie im Bild unten.

frisch geschlüfte Artemia als Futter für die Koi Larven

Das interessante dabei ist, dass man gut beobachten kann, ob die kleinen Koi gefressen haben da sie grösstenteils transparent sind und die Artemia durch den Körper schimmern.

Koi Larven mit Artemia im Bauch

Mit der Zeit beginnen wir zusätzlich unser Seichō Mini 1 zu füttern. Mit dem Wachstum können wir dann auf Seichō Mini 2, Seichō Mini 3 und schliesslich unser Seichō Tosai wechseln. Beim Seichō Tosai angelangt, hat man die aufwändigste Phase hinter sich. Bevor es jedoch soweit ist, findet noch mindestens eine Selektion statt. Der Zeitpunkt der Selektion ist so früh wie möglich anzusetzen, dies variiert jedoch nach Varietät und Grösse.

Wir hoffen dir hat der kleine Einblick in unsere diesjährige Koizucht gefallen. Bis zum nächsten Blog!

Wenn du Fragen hast oder eine Beratung zum Thema Koi bzw. Teich wünschst, zögere nicht uns zu kontaktieren.

Patrick Tschumi

Ich bin durch und durch ein Koi Liebhaber. Begonnen bei der Fisch- und Koihaltung hat mein Weg zur Koi-Zucht bis hin zur Gründung von koikichi.ch geführt.